Nahezu alle Filmschaffende in Deutschland treibt die Frage um, wie sie ihr neues Filmprojekt finanziert bekommen. Hier kommen die Filmförderungen ins Spiel, welche es auf Bundes- und Landesebene gibt. Zudem gibt es auch Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene. In der Filmfrage der Woche geben wir einen Überblick über die Filmförderlandschaft.
Die Streichung von Fördergeldern bei der Berlinale sieht die AG FILMFESTIVAL als erschreckendes Zeichen und befürchtet einen förderpolitischen Abwärtstrend, der insbesondere die kleineren Festivals sehr stark gefährden wird. Die AG fordert daher, die Filmfestivals verlässlich zu fördern und hierbei auch viele bisher nicht oder kaum geförderte Filmfestivals entsprechend zu unterstützen.
Um einen Film zu produzieren, braucht es Geld? Doch woher? Bund und Länder können Filmemacherinnen und Filmemacher bei der Finanzierung ihrer Projekte unter die Arme greifen. Dennoch ist der Weg vom Drehbuch bis hin zur Premiere im Kino oder Fernsehen meist lang und sehr steinig. Das von BKM-Staatsministeri Claudia Roth vorgestellte Papier soll es in Zukunft für Filmschaffende leichter machen, ihren Film zu realisieren und ins Programm zu bekommen. Doch wie praktikabel ist ihr Vorhaben wirklich?
Die AG Filmfestival kritisiert die Bundesregierung, dass die Versprechen im Koalitionsvertrag nicht eingelöst werden. Eine breite Unterstützung der Festivallandschaft in Deutschland ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien entgegen der ausdrücklichen Formulierung im Koalitionsvertrag bislang nicht angegangen.
Die Ausgaben für Bewegtbildunterhaltung sind laut FFA im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 mit über 1,8 Milliarden Euro auf ein neues Allzeithoch gestiegen, 281 Millionen Euro mehr als im bisher umsatzstärksten Halbjahr 2019. Die Ausgaben für Kinotickets lagen mit 321 Millionen Euro deutlich über den Werten der Corona-Halbjahre 2020 und 2021.
Zum zweiten Mal hat Corona 2021 auch das Kinojahr in Deutschland geprägt: Die Besuchs- und Umsatzzahlen liegen erneut knapp zwei Drittel unter den Werten von pandemiefreien Jahren. Den Kinobestand in Deutschland hat dies indessen bislang nicht beschädigt, er liegt weitestgehend auf dem Niveau der Vorjahre. So die Erkenntnisse des Jahresberichts 2021 der Filmförderungsanstalt FFA.
Der Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA) und ehemalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat an die Regierungschefinnen und -chefs der Länder appelliert, darauf hinzuwirken, dass sich alle Bundesländer auf einen bundesweit einheitlichen Wiedereröffnungstermin für die Kinos verständigen.
Nur 20 Prozent der Kino-Sitzplätze können laut einer FFA-Studie aufgrund der bestehenden Abstandsregeln genutzt werden. Dadurch entsteht ein immenser wirtschaftlicher Schaden, der die Kinobetreiber in starke Bedrängnis bringt.
Mitte März hat der Filmverband Südwest eine Umfrage in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gestartet, um zu ermitteln, wie schwer die hiesige Branche von der Corona Pandemie betroffen ist. Die meisten Filmschaffenden, Dienstleister und Produzenten haben mit Projektverschiebungen und Projektabsagen zu kämpfen.
Die Europäischen Kommission präsentiert Maßnahmen auf europäischer Ebene für die Kultur-, Film- und Kreativbranchen. Dieser Sektor wurde als einer der fünf am stärksten durch die Krise betroffenen identifiziert.