Erstmals findet in Baden-Württemberg am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit, am Mittwoch, 2. Oktober 2024 eine Lange Nacht der Demokratie statt. Bürgerinnen und Bürger, Jung und Alt treffen an zentralen Orten aufeinander – auf Augenhöhe, im Austausch und in der Auseinandersetzung mit unserer Demokratie. Initiiert vom Karlsruher Bündnis für Demokratie und Menschenrechte finden sich auch in Karlsruhe verschiedene Akteurinnen und Akteure zusammen, gestalten gemeinsam „ihre“ Lange Nacht der Demokratie und senden zugleich ein deutliches Signal für die Demokratie aus. Sieben interessante Aktionen werden von insgesamt zehn der Bündnispartnern organisiert. Mit dabei ist auch das Filmboard Karlsruhe zusammen mit dem Lions-Club Karlsruhe-Mitte, dem Stadtjugendausschuss Karlsruhe und der Hochschule Karlsruhe, das ein demokratisches VR-Kurzfilm-Projekt testet.
Beim demokratischen VR-Jugendprojekt "Im Labyrinth der Demokratie: Finde Deinen Weg! werden die Jugendlichen durch ein interaktives VR-Erlebnis in die Welt der Demokratie eingeführt. Dabei erleben sie den eigens produzierten stereoskopischen Kurzfilm WARHEIT IM SCHATTEN, der sie an entscheidenden Stellen des Films vor demokratische Entscheidungen stellt. Ziel ist es, die Jugendlichen für demokratische Werte zu begeistern und ihr Bewusstsein für demokratische Prozesse zu schärfen. Zudem dient der Workshop als Grundlage, um gemeinsam mit den Jugendlichen einen digitalen Escape-Room zu entwickeln, der weitere demokratische Rätsel und Videos beinhaltet.
Bei dem Pilot-Kurzfilm geht es um die Pressefreiheit
Welche Bedeutung hat die Presse als vierte Gewalt für unser gesellschaftliches Zusammenleben? Darf die Politik auf diese Einfluss nehmen? Ist die Pressefreiheit in unserem Land gefährdet, die doch im Artikel 5 des Grundgesetzes fest verankert ist? Diese Fragen thematisiert der Kurzfilm WARHEIT IM SCHATTEN, bei welchem eine Investigativ-Journalistin (Nadine Knobloch) eine Schmiergeld-Affäre eines korrupten Politikers (Gerhard Polacek) aufdeckt. Dieser setzt die junge Frau und ihren Chefredakteur (Dieter Rupp) unter Druck, denn er möchte natürlich die Veröffentlichung eines Artikels mit allen Mitteln verhindern.
Nun liegt es an den Jugendlichen, die entscheiden müssen, wie die Geschichte weitergeht. "Wir nutzen die Möglichkeiten der VR-Technologie, um die Jugendlichen in ein immersives Erlebnis hereinzuziehen. Durch die VR-Brillen sind sie viel näher am Geschehen daran, sodass sie mittelbar an der Geschichte teilhaben und so auch deutlich stärkere Emotionen erleben dürften, als dies bei einem normalen Kino- oder TV-Film der Fall wäre", erklärt Regisseur Dr. Oliver Langewitz.
Gedreht wird am 21. September 2024 in den Redaktionsräumen der Badischen Neuesten Nachrichten, die dieses Projekt ebenfalls unterstützen. Der VR-Kurzfilm soll dann nicht nur bei der Langen Nacht der Demokratie gezeigt werden. Es haben auch schon mehrere Filmfestivals und Demokratie-Einrichtungen ihr Interesse bekundet, den Film zu zeigen.
Kommentar schreiben