· 

dokKa findet vom 8. bis 12. Mai in Karlsruhe statt

Dokumentarfilme und Hördokumentationen nehmen einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Sie widerspiegeln den Querschnitt der Themen, mit denen sich Künstler aktuell beschäftigen und setzen ein Zeichen gegen Fake-News. Die Produzierenden werfen einen vielfältigen und oft ungeschönten Blick auf das, was ist und die Menschen bewegt. Auch dokKa-Festivalleiter Nils Menrad spürt viel frischen Wind. „Im elften Jahr unseres Bestehens haben wir noch einmal eine deutliche Steigerung gespürt, was die Wahrnehmung des Festivals in Deutschland betrifft,“ berichtet er. „Unsere Auswahlkommission durfte sich mit sehr hochwertigen Einreichungen beschäftigen. Der Standort Karlsruhe hat sich inzwischen in der Dokumentar-Landschaft etabliert.“

 

dokKa präsentiert vom 8. bis 12. Mai insgesamt 20 Dokumentarfilme und Hördokumentationen. Zentraler Veranstaltungsort ist die Kinemathek in der Kaiserpassage. Zusätzliche Vorstellungen finden zum dritten Mal in der Schauburg in der Südstadt statt. Der Auswahlkommission, die in diesem Jahr aus Christine Reeh-Peters, Wolfram Wessels, Carmen Beckenbach, Sebastian Schönfeld und Nils Menrad besteht, ist es gelungen, das fünftägiges Programm mit einer spannenden Festival-Dramaturgie zu versehen.

 

Im Film „Das leere Grab“ erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Spuren und Traumata, die die einstige deutsche Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Gemeinschaften bis heute hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. Die 97-minütige Dokumentation wirft Licht auf ein bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und liefert damit einen wichtigen Beitrag zu der notwendigen Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen. Gezeigt wird der Eröffnungsfilm am 8. Mai um 19 Uhr in Originalfassung in Suaheli, Deutsch und Englisch mit deutschen Untertiteln. Cece Mlay aus Dar es Salaam und Agnes Lisa Wegner aus Berlin sind zum anschließenden Filmgespräch vor Ort in der Kinemathek.

Filmgespräche beim gemeinsamen Frühstück und dokKa Recherche-Stipendium

Herzlich eingeladen sind alle Festival-Besucher am 9. und 12. Mai jeweils ab 10 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Im Passagehof in direkter Nachbarschaft der Kinemathek erwartet alle Teilnehmenden ein leckeres Buffet. Das gemeinsame Frühstücken bietet die beste Gelegenheit, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen.

 

Bereits zum dritten Mal wird im Rahmen des Festivals das dokKa Recherche-Stipendium vergeben, das durch die Ursula Blicke Stiftung ermöglicht wird. Mit insgesamt 15.000 Euro werden künstlerisch-dokumentarische Projekte aus den Bereichen Dokumentarfilm und Hördokumentation unterstützt. Gefördert werden die Recherche und Vorbereitung von Projekten. Für die hierbei entstehenden Kosten, zum Beispiel für Reisen, Archivauskünfte oder Honorare, wird ein Zuschuss gewährt.

 

AGDOK-Treffen und Preisverleihungen am Sonntag

Am 9. Mai um 19 Uhr bietet dokKa in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AGDOK) Südwest in der Kinemathek ein offenes Treffen für alle Filmschaffenden und Interessierten der Region an. Anlässlich des Festivals präsentieren Künstler aus Baden-Württemberg ihre aktuellen Konzepte, Ideen und Projekte sowie Rohschnittfassungen und freuen sich auf den Austausch mit den Besuchern.

 

Zum Abschluss des Festivals werden am 12. Mai ab 20.30 Uhr die Preise verliehen. Dazu gehören die Ehrung als bester Dokumentarfilm mit dem dokKa-Festivalpreis sowie die Auszeichnung des besten Hörstückes. Die Entscheidungen zur Preisvergabe fällen Lydia Heller, Gerion Wetzel und Fabian Tiedtke, die der diesjährigen Jury angehören. Zudem wird verkündet, wer ein Recherche-Stipendium erhält.Traditioneller Abschluss des Festivals ist die Wiederholung des dokKa-Gewinnerfilms in der Kinemathek Karlsruhe.

 

Online-Programm von dokKa bis zum 19. Mai

Auf www.dokka.de können Interessierte mit einem kostenpflichtigen Online-Pass vom 8. bis einschließlich 19. Mai viele Programmpunkte online verfolgen. Dazu gehören auch sämtliche Gespräche, die im Nachgang jeder Film- und Hörvorführung im Foyer der Kinemathek mit den Künstler:innen geführt werden. Die beste Gelegenheit für alle Menschen, die nicht nach Karlsruhe kommen können, am Festival teilzunehmen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0