Seit den Gebrüdern Lumière wurde die Filmkamera zigfach auf die Ein- oder Vorbeifahrt eines Zuges, aber auch auf dessen Überfall oder Entgleisung gerichtet. Peter Tscherkasskys Found-Footage-Film Train Again (2021) versammelt zahlreiche solcher Szenen und Kameraeinstellungen, um an ihnen das elementare Vokabular des Kinos zu entfalten und zugleich die Schönheit des analogen Films zu demonstrieren, die sich in der künstlerischen Anverwandlung filmhistorischer Vorbilder zeigt.
Die Vorführung wird um Tscherkasskys Kurzfilm L’Arrivée (1998) ergänzt sowie um Auszüge aus einem aktuellen Interviewfilm, in dem der Filmkünstler seine Arbeitsweise erläutert. Als Bonusprogramm wird Trans-Europ-Express (1966) von und mit Alain Robbe-Grillet gezeigt. Film an–Zug ab!
Eine Einführung gibt Dr. Thomas Helbig
Dr. Thomas Helbig hat Bildende Kunst, Kunstgeschichte und Philosophie in Dresden und Berlin studiert. Er wurde an der Humboldt Universität zu Berlin mit einer Arbeit über Jean-Luc Godards Videoessay ‚Histoire(s) du cinema' promoviert. Seit 2022 vertritt er den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte sowie Kunst- und Medientheorie an der Goethe-Universität in Frankfurt.
Die Filme des Abends:
- Train Again, Österreich 2021, Regie: Peter Tscherkassky, 20 min, s/w, 35mm, Ohne
- Dialog
- L'arrivée, Österreich 1998, Regie: Peter Tscherkassky, 3 min, s/w, 35mm, Ohne Dialog
- Trans-Europ-Express, Frankreich/Belgien 1967, Regie: Alain Robbe-Grillet, 95 min,
- 35mm, s/w, Originalfassung mit englischen Untertiteln, mit Jean-Louis Trintignant,
- Marie-France Pisier u. a.
Dienstag, 30. Januar 2024
Blauer Salon, Raum 012 Bar und Einlass ab 18:30 Uhr, Beginn 19:00 Uhr
Eintritt frei, Spende erbeten
Mehr Infos unter www.kinoimblauensalon.de
Kommentar schreiben