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Wie kommt ein Film ins Kino?

Die Lichter gehen aus. Der Saal wird dunkel. Das letzte Geflüster verstummt und dann geht es los: Die Leinwand wird hell und der Film beginnt. Die nächsten eineinhalb bis zwei Stunden, manchmal auch länger (oder kürzer), sitzen die Zuschauerinnen und Zuschauer in ihren Sesseln und lassen die Geschichte auf der Leinwand auf sich wirken. Dann kommt der Abspann. Die Lichter gehen an und der Saal leert sich.

 

Mehrmals am Tag spielt sich in zahlreichen Kinos die gleiche Szene ab. Für uns als Zuschauende beginnt das Filmerlebnis im Kino Minuten vor Filmbeginn und endet wenige Stunden später wieder. Doch bis wir den Film im Kino sehen können, müssen davor einige Vorkehrungen getroffen werden. Denn bevor wir den Film auf der Leinwand sehen können, muss er seinen Weg in die einzelnen Kinos finden. Wie dieser Weg aussehen kann, klären wir jetzt.

Von der Idee zum fertigen Film

Damit ein Film im Kino gezeigt werden kann, muss zunächst ein Film entstehen. Von der Idee bis zum fertigen Film vergeht oftmals viel Zeit. Wie lange die Entstehungszeit dauert, variiert jedoch: So kommt es unter anderem darauf an, wie lang ein Film ist oder ob viel mit Special Effects gearbeitet wird. Doch im Groben werden immer die gleichen Schritte durchlaufen: Meistens beginnt es mit einer Idee einer Drehbuchautorin oder eines Drehbuchautoren, welche diese zu einem filmreifen Drehbuch weiter entwickelt. In der Preproduction wird die Handlung der Geschichte ausgearbeitet und geplant, sodass im nächsten Schritt die Dreharbeiten beginnen können. Sobald der Film abgedreht ist, geht es in die Postproduction. Hier wird der Film geschnitten und ihm seinen letzten Schliff verliehen. Die Filmemacherinnen und Filmemacher haben am Ende dieses sehr verkürzt dargestellten Prozesses einen fertigen Film in der Hand. Und jetzt? 

Der Weg ins Kino

Was nützt einem ein Film, wenn ihn keiner zu Gesicht bekommt? Der Film muss nun auf irgendeinem Weg ins Kino gelangen. Filmemacherinnen und Filmemacher haben nun unterschiedliche Möglichkeiten, ihren Film auf die große Leinwand zu bekommen und einem Publikum vorzuführen.

Filmverleihe als Schlüssel zum Kinoauftritt

Will man seinen Film ins Kino bringen, ist eine der ersten Anlaufstellen der Filmverleih. In Europa dominieren US-amerikanische Filmverleihe wie zum Beispiel Walt Disney Studios Motion Picture, Warner Bros., 20th Century Fox oder Paramount Pictures. Zu den bedeutendsten deutschen Verleihern gehören unter anderem Constantin Film, Tobis Film oder auch Universum Film. Ein Filmverleih kümmert sich um die Vermarktung und den Vertrieb des Films. Eine wichtige Aufgabe der Filmverleiher ist, dass sie abschätzen müssen, wie viele Kopien des Films anzufertigen sind. Die Kinos kaufen nun die Rechte für den Film beim Verleih, die es ihnen gestatten, den Film vorzuführen. Die Vorabkosten für die Bewerbung und Bereitstellung des Films werden durch die erwarteten Filmeinnahmen finanziert. In manchen Fällen trägt der Produzent einen Teil der Kosten selbst. Der Weg über einen Verleih ist also nicht immer günstig und vor allem nicht ohne weiteres zu bestreiten. Was ist, wenn zum Beispiel kein Verleih den Film haben will? Dann gibt es alternative Wege.

Filmfestivals und Filmwettbewerbe als Sprungbrett für Filmschaffende

Neben den Filmverleihen gibt es die Möglichkeit, seinen Film bei Filmwettbewerben und Filmfestivals einzureichen. Festivals wie die Internationalen Filmfestspiele in Berlin, Cannes oder Venedig gehören zu den Bekanntesten. Es gibt aber auch kleinere Filmfestivals und Wettbewerbe. Diese besetzen häufig dann eine bestimmte Sparte oder ein bestimmtes Genre. So gibt es zum Beispiel das „Noir in Festival“ in Como und Mailand. Dort stehen Fernsehserien, Filme und Romane im Mittelpunkt, die dem Film noir zuordenbar sind. An dieser Stelle darf auch das alljährlich in Karlsruhe stattfindende Filmfestival, die Independent Days, nicht unerwähnt bleiben. Der Zeitraum, um seinen Film für die INDPENDENT DAYS|23. Internationale Filmfestspiele 2024 einzureichen, hat bereits begonnen. Wessen Interesse nun geweckt ist, sollte schleunigst auf der Website der Independent Days vorbeischauen.

Der digitale Wandel im Kino

Das Vertriebliche ist nun geklärt. Doch der Film ist noch immer nicht im Kino angekommen. Lange wurden Filme auf Zelluloid-Filmen festgehalten. Genauer gesagt auf 35 mm-Film (später z. T. auch auf 70mm) der lange Zeit das Nonplusultra war. Erst in den 1950er-Jahren wurde der Zelluloid-Film vom Azetatfilm ergänzt. In dieser Zeit wurden Filme noch aneinandergeklebt und in die Projektoren eingefädelt. Jetzt nur noch die Projektoren einschalten und dann ist der Film abspielbereit.

 

Heute sieht das anders aus. Seit 2005 ist die Filmrolle nach und nach vom Markt verschwunden. Ersetzt wurde sie durch die Festplatte. Den Startschuss dafür gab George Lucas. Sein Film „STAR WARS Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ war einer der ersten Filme, der digital gedreht wurde und nicht wie bisher auf Film. Die Filme kommen auf einer Festplatte oder über Satellit in die Kinos. Auch wenn durch die Digitalisierung Kosten eingespart werden können, weil kein Film zum Fixieren besorgt werden muss, bleiben die Herausbringungskosten eines Films dennoch in etwa gleich hoch. Pro Kopie fallen in Deutschland ungefähr 1.500 Euro an.

 

Nun ist die Festplatte im Kino. Der Film ist auf dem Server des Kinos und für den entsprechenden Kinosaal einprogrammiert. Der Film kann also losgehen, oder? Noch nicht. Eine Komponente fehlt noch: Der Schlüssel bzw. Key. Ohne diesen Schlüssel ist der Film auf der Festplatte nicht abspielbar. Erst wenn der Film sowohl als Kopie als auch als Schlüssel vorliegt, ist der Film lauffähig. Und jetzt Licht aus und Film ab!

Autorin: Ann-Sophie Linnartz

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Kommentare: 1
  • #1

    Esther Zimmermann ⭐leuchtendes Licht (Dienstag, 12 März 2024 23:36)

    https://m.youtube.com/watch?v=plVKnt3INPk&pp=ygUeUmVpbmhhcmR0IHN0ZWluZXIgd2hhdCBpcyBsb3Zl

    Liebe Freunde aus der Schweiz (der Film lief dort bereits im Kino) möchten gern, das der Film in Deutschland im Kino läuft. Ich möchte ihnen gern helfen das der Wunsch als Wunder für Sie wahr wird. Wer kann helfen? Danke danke danke �