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Warum lieben wir Barbie?

„Wenn du Barbie liebst, ist dieser Film für dich. Wenn du Barbie hasst, ist dieser Film für dich“. Mit diesen Worten wirbt der morgen in den Kinos erscheinende Film „Barbie“ in seinem Trailer. Wenige Sekunden des Trailers genügen, um festzustellen: Hier wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. In den Hauptrollen sind die Hollywood-Stars Margot Robbie und Ryan Gosling zu sehen. Und die Barbie-Welt könnte auch nicht mehr Kindheitsgefühle wecken – zumindest bei den Barbie-Fans unter uns.

 

Mit Sicherheit schlugen alle Barbie-Fan-Herzen höher, als sie erfahren haben, dass es einen neuen Barbie-Film geben wird. Doch diesmal wird es kein Animationsfilm, sondern ein Realfilm. Der erste Barbie-Realfilm ist ab dem 20. Juli auf zahlreichen Kinoleinwänden Deutschlands zu sehen (in ausgewählten Kinos gibt es sogar schon am 19. Juli eine Preview, was zeigt, wie groß das öffentliche Interesse an diesem Film ist!).

 

Schon vor wenigen Tagen feierten Stars und Sternchen in Berlin am Potsdamer Platz die Film-Premiere – doch ohne die Stars des Abends, Margot Robbie und Ryan Gosling. Denn die blieben wegen des Schauspielerstreiks zu Hause. Trotz aller Enttäuschung darüber konnten sich die Gäste nicht nur auf den Film, sondern auch den ausnahmsweise pinkfarbenen „Roten-Teppich“ und Barbies Traumhaus mit Rutsche und Bälle-Pool freuen. Und jetzt ist es auch für alle, die nicht bei der Berlin-Premiere dabei waren, endlich so weit. Das Warten hat endlich ein Ende. Doch was ist das Besondere an Barbie?

Die Barbie-Evolution

Als Kind spielten viele von uns vermutlich mit Barbie. Und noch heute sind Barbie-Puppen ein beliebtes Spielzeug. Allein im Jahr 2022 hat der Spielwarenhersteller mit seiner Puppe knapp 1,5 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht. Die erste Barbie-Puppe erblickte im Jahr 1959 das Licht. Ihr Vorbild: Die Bild-Lilli. Von 1952 bis 1961 erschien in der BILD ein Comic mit Lilli als Hauptfigur. Die Barbie-Puppe gehörte zum Marketing. Fast 50 Jahre nach erstmaliger Erscheinung des Comics wurde der erste Barbie-Film produziert. „Barbie in: Der Nussknacker“ machte im Jahr 2001 den Auftakt für eine noch immer fortdauernde Ära von Barbie-Filmen.

 

Seit dem Erscheinen des ersten Films hat sich einiges geändert. In den früheren Filmen dominieren Geschichten über Prinzessinnen und Feen. Die jüngeren Filme zeigen Barbie als mehr oder weniger „normalen“ Menschen. So ist sie neuerdings zum Beispiel keine Fee, die ihre Feenflügel gegen eine Meerjungfrauenflosse tauscht, sondern sucht sie mit ihren Schwestern auf einer abenteuerlichen Reise Hundewelpen. Auch das Aussehen der Filme hat sich deutlich gewandelt. Denn während früher die Ästhetik der Filme noch stärker an die Spielzeugvorlage angelehnt war, ist dies bei den neusten Barbie-Animationsfilmen nicht mehr der Fall.

 

Aber nicht nur in den Filmen hat sich das Aussehen von Barbie gewandelt. Blond, hellhäutig und außerordentlich schlank – dieses Bild haben vermutlich die meisten, wenn sie an die Spielzeugpuppe denken. In den letzten Jahren wurde daran vermehrt Kritik geäußert. Zu Recht. Zwar erschien die erste Barbie-Puppe mit dunkler Hautfarbe bereits in den 60er-Jahren, doch so prominent wie ihre hellhäutige Freundin war sie bei weitem nicht. In den letzten Jahren erschienen zunehmend Barbies mit allerlei Körperformen und Hautfarben. Auch gibt es mittlerweile Barbies im Rollstuhl oder mit Beinprothesen. 

Die heile Barbie-Welt wird im neuen Barbie-Film gestört.
Die heile Barbie-Welt wird im neuen Barbie-Film gestört. Quelle: © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Morgot Robbie als Barbie Girl in der Barbie World

Diese Diversität ist auch im neusten Barbie-Film zu finden. Doch „Die Barbie“ ist nach wie vor blond und schlank. Gespielt wird sie von Margot Robbie, die unter anderem aus den Filmen „Suicide Squad“, „Focus“ oder „I, Tonya“ bekannt ist. Margot Robbie alias Barbie stürzt sich in ihrem neusten Film in ein Abenteuer, das sie in die reale Welt führt. In einem Moment in Matrix-Manier wird sie vor die Entscheidung gestellt, ob sie in ihre kunterbunte Barbie-Welt zurückkehren oder in die reale Welt aufbrechen möchte. Im Trailer wird bereits verraten, dass sie letztendlich ihre gewohnte Welt verlässt. Es beginnt ein Abenteuer für sie und ihren blinden Passagier und Begleiter Ken. Das ganze Abenteuer von Barbie und Ken ist dann endlich ab morgen im Kino zu sehen. Wo der Film in Karlsruhe zu sehen ist, ist hier nachzusehen. Außerdem läuft der Film im Universum-City in den nächsten Tagen unter anderem um 20:15 Uhr oder 20:30 Uhr. 

Barbie als Spiegel ihrer Zeit und Vorbild

Viele verbinden mit Barbie wahrscheinlich einen Teil ihrer Kindheit oder die ihrer Kinder. Die kleine Plastikfigur, die man nach Belieben frisieren und ankleiden kann, ist seit Jahrzehnten Teil vieler Kinderzimmer. Aber auch als Erwachsene*r kann man Freude an Barbies und am neuen Barbie-Film haben. Die Spielzeugfigur ist längst Kult. Und sie ist ein Spiegel ihrer Zeit. Ist die Schlaghose im Trend, ist sie auch in der Barbie-Welt im Trend. Darüber hinaus ist Barbie eine Berufspionierin. Noch bevor es weibliche Astronautinnen gab, gab es eine Weltraum-Barbie.

 

Ob Wissenschaftlerin, Präsidentin oder eben Astronautin: Auch wenn Barbie oft wegen ihres Aussehens kritisiert wurde, hat sie dennoch das Potenzial, ein Vorbild für junge Mädchen und Frauen zu sein. Trotz aller Kritik darf man also dennoch stolzer Barbie-Fan sein, finden wir. Also auf ins Kino! Und auch für die unter uns, die kein Fan von ihr sind, lohnt sich mit Sicherheit der Besuch im Kino. Denn wie wir bereits wissen: „Wenn du Barbie liebst, ist dieser Film für dich. Wenn du Barbie hasst, ist dieser Film für dich.“

Autorin: Ann-Sophie Linnartz

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