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Was hat es mit dem Wes Anderson-Trend auf sich?

Überall im Internet findet man derzeit Bilder und Videos, die sich durch einen ganz bestimmten Stil auszeichnen: bunt, symmetrisch und irgendwie skurril. Wer bisher den Kult-Regisseur Wes Anderson noch nicht kannte, kennt ihn spätestens jetzt. Denn Instagram und TikTok sind voll von Inhalten, die aussehen, als wären sie aus einem Film von Wes Anderson.

 

Die Videos beginnen mit Einblendungen wie „Accidentally Wes Anderson in Budapest“ oder „You better not walk your dog like you’re in a Wes Anderson Film“. Spätestens jetzt wissen auch die Filmneulinge, was es mit diesen skurrilen, doch sehr ästhetischen Videos auf sich hat. Alltägliche Situationen oder berühmte Filmfiguren werden der Filmästhetik von Wes Anderson nachempfunden. Absurde und zugleich amüsante Szenen entstehen. Doch wer ist dieser Wes Anderson, den plötzlich alle so verehren? Dem gehen wir in der heutigen Frage der Woche auf den Grund. 

Wes Anderson-Videos gehen viral

Mehrere Tausend, Hunderttausend oder gar Millionen Aufrufe haben Videos in Wes Anderson-Ästhetik. Ungefähr seit Ende März tauchen überall auf Social Media, jedoch vorrangig auf TikTok, Videos auf, die aussehen, als entspringen sie einem Wes Anderson-Film. Jemand verreist, geht essen oder wäscht seine Wäsche – solche und weitere mehr oder weniger banale Alltagssituationen sind in den Videos à la Wes Anderson auf TikTok und Co. zu sehen. Wie man selbst ein solches Video produzieren kann, wird hier auf TikTok erklärt.

 

Die Szenen müssen jedoch nicht extra inszeniert sein, um wie aus einem Wes Anderson-Film zu wirken. Sei es im Schwimmbad, in der Kirche oder im Zug. Solche und viele andere pittoreske Motive in Wes Anderson-Manier werden auf dem Instagram- und TikTok-Account @accidentallywesanderson und auf Reddit im Subreddit r/AccidentalWesAnderson geteilt. Auch gibt es ein Buch, „Accidentally Wes Anderson“, mit Motiven aus aller Welt, die aussehen, als seien sie „zufällig Wes Anderson“. Hier findet sich übrigens auch der Karlsruher Hauptbahnhof, stilsicher fotografiert im Anderson-Look.

 

Wer im echten Leben keine Motive in Wes Anderson-Optik entdeckt, bittet eine KI, solche Bilder oder auch Videos zu erstellen. So entstehen außergewöhnliche Motive: Plötzlich sind der hinduistische Gott Ganesha, Batman oder Harry Potter Teil eines Wes Anderson-Films. 

Vom Philosophiestudenten zum Filmregisseur

Andere studieren Schauspiel, Regie oder Kamera, um später beim Film zu arbeiten. Nicht so Wes Anderson. Er studierte Philosophie. Während seines Studiums an der University of Texas at Austin lernte Wes Anderson den damals noch unbekannten Schauspieler Owen Wilson kennen. Heute ist Owen Wilson unter anderem bekannt aus Filmen wie „Nachts im Museum“, „Die Hochzeits-Crasher“ oder „Marmaduke“. Gemeinsam entwickelten Anderson und Wilson das Drehbuch zu ihrem ersten Film „Bottle Rocket“.

 

Früh kristallisierte sich Andersons Universitätsfreund als Teil von Andersons Stamm-Filmcrew heraus. Ob in „Bottle Rocket“, „The Royal Tenenbaums“ oder „Grand Budapest Hotel“. Doch nicht nur Owen Wilson ist in mehreren Filmen von Wes Andersons zu sehen. Auch Schauspielerinnen und Schauspieler wie Anjelica Huston, Jason Schwartzman oder Adrien Brody spielen in mehr als nur einem Film des berühmten Filmregisseurs mit. 

Nüchtern und irgendwie skurril

Wes Andersons Filme sind alles andere als gewöhnlich. Schaut man sich das erste Mal einen Film von ihm an, ist man vermutlich danach sehr irritiert. Die Filme scheinen anders zu sein als die Filme, die man tagtäglich im Fernsehen, im Kino oder auf Streaming-Plattformen sieht. Die Farben, die Kameraeinstellungen, die Art und Weise, wie die Protagonistinnen und Protagonisten im Film kommunizieren: Normal fühlt sich das nicht an. Aber genau diese Abweichung vom „Normalen“ zieht einen in den Bann.

 

Auch wenn sich Andersons markanter Stil in allen Filmen mal mehr, mal weniger durchschimmert, sind sie doch alle unterschiedlich, vor allem weil der Regisseur nicht nur Realfilme in Spielfilmlänge dreht. Unter seinen derzeit zwölf– mit "Asteroid City" bald 13 – Filmen befinden sich zwei Kurzfilme, „Bottle Rocket“ und „Hotel Chevalier“ sowie zwei Stop-Motion-Filme, „Fantastic Mr. Fox“ und „Isle of Dogs“. 

Die Watchlist für alle Wes Anderson-Fans und die, die es noch werden wollen

Wer jetzt neugierig geworden ist oder schon längst Teil des Trends ist, kann sich auf den neuesten Film des berühmten Filmregisseurs freuen: "Asteroid City" kommt diese Woche in die deutschen Kinos. Die ganz Ungeduldigen können sich aber auch schon jetzt auf Disney+ mit seinen bisherigen Filmen wie „The Grand Budapest Hotel“, „The French Dispatch“ oder „Darjeeling Limited“ einstimmen.  

  • Bottle Rocket, Kurzfilm (1994)
  • Bottle Rocket (1996)
  • Rushmore (1998)
  • The Royal Tenenbaums (2001)
  • The Life Aquatic with Steve Zissou (2004)
  • Hotel Chevalier, Kurzfilm (2007)
  • The Darjeeling Limited (2007)
  • Fantastic Mr. Fox (2009)
  • Moonrise Kingdom (2012)
  • The Grand Budapest Hotel (2014)
  • Isle of Dogs (2018)
  • The French Dispatch (2021)
  • Asteroid City (2023)

Autorin: Ann-Sophie Linnartz

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