Charlie Chaplin fand den Stoff seiner dramatischen Charakter-Komödien in eigenen Erlebnissen: Als Sohn von Varietékünstlern lernte er früh Glanz und Elend des Showbusiness kennen, aber auch die Trostlosigkeit Londoner Armenhäuser. Bereits auf den Bühnen erfolgreich, gelang ihm im Film in den Gründerjahren Hollywoods ein glanzvoller Aufstieg.
Seine filmischen Ausdrucksformen reichten von Slapstick, Farce und Groteske zu komödiantischen Gesellschaftsdramen, gesellschaftskritischer Satire und Tragikomödie. Sein soziales Gewissen und politisches Engagement stießen sich immer wieder an den Schattenseiten des American Way of Life. Mit der Figur des „kleinen Tramp“ schuf er eine Identifikationsfigur für die Massengesellschaft, für Desorientiertheit und Heimatlosigkeit in der Moderne. Die Auswüchse des Kalten Krieges und des McCarthyismus in den USA trieben Chaplin schließlich selbst ins Exil.
Die 23. Traumfabrik zeigt einen weitgefassten Ausschnitt aus Chaplins reichem Filmwerk: Von einem Kurzfilmprogramm mit Einblicken in Chaplins Anfänge 1914-18 bis zu späteren Spielfilmen, die verstärkt auch Stellung beziehen zu den Wandlungen und Irrungen seiner Zeit. Die Filmreihe beginnt am Sonntag, 6. November 2022, mit fünf Kurzfilmen. Wie üblich in der Traumfabrik, wird jeder Film begleitet von einer Einführung durch Wolfgang Petroll. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Gedankenaustausch in einem Kinogespräch.
Gezeigt werden zahlreiche Klassiker, darunter "Goldrausch", "Der große Diktator" oder "Lichter der Großstadt".
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