· 

Land schnürt Hilfspaket für Kunst- und Kultureinrichtungen

Foto:  Pixabay from Pexels
Foto: Pixabay from Pexels

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat weitere Corona-Soforthilfen für Kunst und Kultur in einem Gesamtumfang von 50 Millionen Euro beschlossen. Die Mittel fließen in einen Hilfefonds für pandemiebedingt in finanzielle Not geratene Kunst- und Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg (32,5 Millionen Euro), in das Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ für neue Formate unter Corona-Bedingungen (7,5 Millionen Euro) und in ein Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur (zehn Millionen Euro).

 

Darüber hinaus wurden bereits mehr als 75 Millionen Euro Soforthilfe an notleidende Künstlerinnen und Künstler direkt ausgezahlt. Auch dieses Programm wird fortgeschrieben werden. Damit können Soloselbstständige aus dem Kulturbereich und der Kreativwirtschaft weiterhin Corona-Soforthilfe beantragen und 1.180 Euro monatlich für private Lebensunterhaltskosten anrechnen.

Mindestens 200 Millionen Euro ür Kunst und Kultur

„Unter dem Strich stellt das Land damit mindestens 200 Millionen Euro für die Corona-Hilfen im Bereich Kunst und Kultur zur Verfügung“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer. „Das zeigt, welchen Stellenwert Kunst und Kultur in unserem Land haben. Jetzt geht es darum, die Mittel vor allem dorthin zu bringen, wo unsere einzigartige und vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft existenziell und dauerhaft bedroht ist.“

 

Das beschlossene Hilfspaket umfasst Unterstützungen für durch die Corona-Einschränkungen in Not geratene Kunst- und Kultureinrichtungen aber auch für die Vereine der Breitenkultur. „Für sie ist die Corona-Krise eine ganz besondere Herausforderung“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski: „Die vielen engagierten Vereine der Amateurmusik, des Amateurtheaters oder der Heimatpflege erleiden immense finanzielle Einbußen durch den Wegfall von Eintrittsgeldern und Bewirtungserlösen.“ Besonders wichtig sei darüber hinaus, dass die freiberuflich arbeitende Szene nicht aus den Augen verloren werde: „Künstlerinnen und Künstler, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der ganzen Kreativbranche sowie all jene die hinter den Bühnen arbeiten – ihnen soll durch die Soforthilfe für Soloselbstständige auch in den kommenden Monaten direkt und schnell geholfen werden. Diese direkte, persönliche Unterstützung für freie Künstlerinnen und Künstler durch das Land Baden-Baden- Württemberg ist deutschlandweit in dieser Form einmalig“, sagte Petra Olschowski weiter.

Nothilfefonds von 32,5 Millionen Euro

Dieser Fonds zielt darauf ab, existenzielle Notlagen bei Kunst- und Kultureinrichtungen abzuwenden und einen Spielbetrieb auch unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie zu ermöglichen. Neben Investitionskosten sind auch Sach- und Personalkosten zur Umsetzung von Sicherheits- und Hygienekonzepten förder- oder zuwendungsfähig. Die Mittel aus dem Nothilfefonds sind insbesondere für die privat getragenen kulturellen Einrichtungen wie Soziokulturelle Zentren, Privattheater, Orchester und musikalische Ensembles, jährlich wiederkehrende Festivals und Festspiele, Kunstvereine und Freilichtmuseen vorgesehen. Auch Kinos bekommen Hilfen. Die Vergabemodalitäten werden ab Juli veröffentlicht.

Impulsprogramm von 7,5 Millionen Euro

Das Impulsprogramm „Kunst Trotz Abstand“ soll helfen, trotz der derzeitigen Beschränkungen kulturelle Veranstaltungen umzusetzen und spezielle Konzepte entwickeln zu können. Durch das Programm sollen Kulturprojekte mit freischaffenden Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden. Gefördert werden dabei insbesondere die Entwicklung und Erprobung digitaler oder analoger Formate, künstlerischer Konzepte und Angebote für Kinder und Jugendliche sowie für ältere Menschen. Die Programmausschreibung erfolgt voraussichtlich im Juli.