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Ludwigsburger Appell fordert mehr Raum für die Natur

Der Ludwigsburger Appell wurde im Rahmen der Preisverleihung verkündet. (c) NaturVision / Tobias Metz
Der Ludwigsburger Appell wurde im Rahmen der Preisverleihung verkündet. (c) NaturVision / Tobias Metz

Das diesjährige Programm des NaturVision Filmfestivals in Ludwigsburg zeigte auf vielfältige Weise die Schönheit unserer Erde, aber auch deren Zerbrechlichkeit und Bedrohung insbesondere durch den Menschen. Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung, Massentierhaltung, um nur wenige traurige Beispiele zu nennen, wie unser Planet ausgebeutet und das Leben und die Lebensräume vieler Lebewesen bedroht sind. Und dies nur aus Profitgier, Egoismus und skrupellosem Lobbyismus. Am Samstag, 13. Juli 2019, verkündeten die Festivalmacher und die vielen Naturfilmer vor Ort den Ludwigsburger Appell, insbesondere gerichtet an Politik und Wirtschaft. Diesem Appell können sich das Filmboard Karlsruhe mit seinem Green Office Karlsruhe sowie das NaturVision-Partnerfestival INDEPENDENT DAYS|Internationale Filmfestspiele Karlsruhe uneingeschränkt anschließen, denn was wollen wir noch filmen und welche Filme wollen wir noch zeigen, wenn die Erde ausgeblutet ist? Wer eben dieser Meinung ist, kann sich dem Appell übrigens anschließen und diesen online unterschreiben!

Der Ludwigsburger Appell

Natur- und Tierfilme zeigen die Schönheit unserer Erde. Sie begeistern für die Vielfalt des Lebens und werben für einen respektvollen, achtsamen Umgang mit der Natur. Uns Natur- und Umweltfilmer*innen erfüllen die jüngsten Erhebungen zu Klimawandel und Artensterben mit größter Sorge. Sie sind für uns nicht nur nüchterne Zahlen und Statistik. Wir erleben sie bei unseren Dreharbeiten als hautnahe, traurige Realität.

 

Längst hat der Mensch viele der sogenannten „Naturparadiese“ in Besitz genommen und auf wenige Quadratkilometer schrumpfen lassen. Immer häufiger sind die Tiere in den Filmen die letzten ihrer Art. Doch unsere Filme wollen kein Abgesang auf eine sterbende Natur sein. Wir wollen unsere Geschichten über die Wunder der Natur auch in Zukunft erzählen können. Niemand hat das Recht, die Lebensgrundlagen anderer zu zerstören.

 

Deshalb fordern wir von den politischen Entscheidungsträgern in folgenden Punkten ein sofortiges und umfassendes politisches und gesellschaftliches Handeln.

  • Weitreichende und wirksame Maßnahmen zum Natur-, Tier- und Artenschutz sowie zum Klimaschutz müssen jetzt konzipiert und sofort umgesetzt werden. Eine mutige Ursachenbekämpfung ist gefragt – und nicht Schadensabmilderung. Ein ökonomischer Systemwechsel im Sinne der Nachhaltigkeit ist nötig.
  • Wir fordern die Schaffung ausreichender, funktionierender Schutzgebiete.
  • Wir fordern eine Abwendung von der industrialisierten Agrarwirtschaft und neue politische Richtlinien zum generellen Schutz der Böden, Gewässer und Meere. Der Ludwigsburger Appell – initiiert von NaturVision – ist auch ein Aufruf an alle Natur-, Tier- und Umweltfilmer*innen und an alle Natur- und Umweltfilmfestivals, sich zusammenzuschließen und diese ersten Forderungen mit Nachdruck weiterzuentwickeln.