Pünktlich zum 100-jährigen Museumsjubiläum wagt sich das Badische Landesmuseum mit einem neuen Ausstellungskonzept weiter in die digitale Welt hinein. Für die neue Ausstellung "Archäologie in Baden – Expothek" entwickeln die PONG Studios sieben Installations- und Medienelemente, die die Museumsbesucher zu aktiven Entdeckern machen. Mit einem gezielten Blick auf die frühe Kulturgeschichte Badens werden die Nutzenden an die etwa 1.500 Exponate herangeführt und können in der Expothek selbst aktiv werden (Der Wortflüsterer berichtet hierzu detailliert in seinem Blog). Die Räume laden ein zum Recherchieren, Forschen und spielerischem Lernen. Ausgestattet mit einem individualisierbaren Nutzerausweis können Informationen, Recherchetools und Medieninhalte zielgruppenscharf abgerufen und genutzt werden. Die Sammlungsschau wird ab 13. Juli 2019 die Dauerausstellung im Badischen Landesmuseum erweitern und als Erfahrungs- und Testfläche für das neue interaktive Museumskonzept dienen.
Explainer – ExpoPhone – Medientische
Die Expothek durchbricht ganz bewusst die Barriere zwischen Exponat und Betrachter*in. Die Rolle der Explainer im Ausstellungskonzept ist es, diese Schwelle noch leichter überwindbar zu machen. Sie sind unterstützend tätig, zeigen den richtigen Umgang mit dem multimedialen Angebot und können den Besuchenden zusätzlich einige der Exponate zur Ansicht und zum Anfassen vorlegen. Über die Screens am Expodesk ist es möglich, Objektdetails aufzurufen und weitere Daten zu den Exponaten auszulesen.
Mit dem ExpoPhone lässt sich die Ausstellung Archäologie in Baden interaktiv erkunden und ermöglicht tief gehende Recherche. Das Smartphone wird über den Nutzerausweis aktiviert und gibt den Nutzern die Möglichkeit, über Augmented Reality (AR) die über 1.500 Exponate in den Vitrinen und Schubladen mit der Datenbank zu verknüpfen. Dem Ausstellungsraum soll sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern spielerisch begegnet werden, dafür halten die ExpoPhones drei Herausforderungen bereit: Mit den Spielen Safari (AR), SammelSurium (AR) und Wissensjagd lässt sich die Ausstellung alleine oder auch im Wettbewerb mit anderen Besuchenden erkunden. In Verbindung mit dem Medientisch kann der Highscore der Spieler angezeigt werden.
Das in der Ausstellung angeeignete Wissen kann an den Medientischen in der Expothek getestet und weiter vertieft werden. Die Nutzerinnen und Nutzer melden sich hierzu mit ihrem Ausweis und dem ExpoPhone an einem der Tische an und können nun das Edutainment-Angebot nutzen. Das Gamification-Konzept umfasst Quiz, ArchäoDoc, ChronoChaos und wurde speziell von PONG für die Ausstellung entwickelt. An den Medientischen lassen sich weitere Informationen sammeln sowie die Exponate der Meilenstein-Vitrinen und der Hörstation auf hochauflösenden Abbildungen genauer betrachten. Archäologische Funde aus dem Heimatort oder aus der Nähe des Wohnortes können über die geografische Suche gesammelt und gespeichert werden.
Nutzerausweis – Meilenstein-Vitrinen – Audiostationen
Für den Besuch der Expothek muss der von PONG entwickelte Nutzerausweis angelegt werden. Der Ausweis wird auf die Besuchenden individuell abgestimmt: Es lassen sich Sprache und Alter bestimmen und auf Wunsch der Ausweisinhabenden ein erweitertes Profil mit Name und Anschrift anlegen. Der Ausweis wird von den Besuchenden an allen Medienelementen benötigt, um diese kontaktlos zu aktivieren und um auf individuell zugeschnittene Inhalte inner- und außerhalb der Ausstellung zugreifen zu können. Beim Einlesen des Ausweises an der Welcome Wall wird der eigene Herkunftsort auf einer Baden-, Deutschland- oder Weltkarte angezeigt, gefolgt von den Herkunftsorten aller vorherigen Besuchenden des Tages auf der Weltkarte.
So auch an den Leseterminals der Meilenstein-Vitrinen: Die Besuchenden halten ihren Ausweis an die dafür gekennzeichnete Stelle. Nach dem kontaktlosen Einlesen des NFC-Chips im Ausweis erscheint der auf die Zielgruppe abgestimmte Exponatstext im Display oberhalb der Vitrine. Auch die auf Kinder zugeschnittene Informationsebene kann dadurch aktiviert werden. Durch dieses flexible Format können die 13 Vitrinen immer wieder mit neuen Informationen und weiteren Sprach- und Zielgruppenebenen ergänzt und erweitert werden.
An den Audiostationen werden vier Themen über eine auditive und eine visuelle Ebene aufgearbeitet. Zeitgleich zur erzählten Geschichte werden Exponate in der Großvitrine angeleuchtet und lassen Gehörtes mit Gesehenem zu einem Narrativ verschmelzen.