Bionische Roboter, musizierende Stammzellencomputer, Kunst von und mit künstlicher Intelligenz – vom 3. bis 7. Oktober treffen sich Zukunftsgestalter aus zwanzig Nationen beim internationalen BEYOND Festival und dem angegliederten Symposium „FUTURE DESIGN“ wieder in Karlsruhe. In drei Veranstaltungsformaten zur digitalen Gesellschaft – einem Expertensymposium, einer Kunstausstellung und einem Filmfestival – inszenieren das BEYOND Festival, die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, das ZKM I Karlsruhe und mit ihren internationalen Partnern einen Dreiklang aus Kunst, Technologie und Wissenschaft.
Es sei vorauszusehen, meint der Festivalleiter Ludger Pfanz, dass die Interaktion zwischen Mensch, künstlichen Intelligenzen, Roboter und immersiven Medien wie virtuelle und erweiterte Realität unsere zukünftigen Arbeits- wie Lebensumfelde radikal verändern werde. Doch die wichtigsten Fragen zu diesen Interaktionen müssen noch gestellt werden. Und genau das versucht das vom Kulturamt der Stadt Karlsruhe geförderte BEYOND Festival zu initiieren. Durch Symposium und künstlerische Interventionen sollen so viel wie möglich, vor allem auch junge Menschen in „die wichtigsten Debatten unserer Zeit“ eingebunden werden, sagt die Organisatorin des Festivals Gülsel Özkan.
Mit der Frage nach einem bewussten und aktiven Gestaltungskonzept für die Zukunft stehen im Rahmen des Symposiums aktuelle Entwicklungen und Zukunftsvisionen in den Bereichen virtuelle Realität, künstliche Intelligenz und Post-Kapitalismus im Fokus. Veränderungen im Bereich neuester und zukünftiger Technologien werden auch in Hinblick auf soziale und politische Dimension kritisch hinterfragt. Zugleich möchte BEYOND Möglichkeiten dieser Technologien und Trends identifizieren, verstehen und kreativ für mögliche Zukunftsszenarien nutzen.
Filmpalast zeigt Retrospektive von Science Fiction-Filmen
Die diesjährige Kunstausstellung „Sapiens“, die sich aus Arbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler sowie Studierenden der HfG Karlsruhe zusammensetzt, stellt sich die Frage nach dem „Menschsein“ im digitalen Zeitalter. Von virtuellen Realitäten über algorithmische Museen bis hin zu von künstlichen Intelligenzen inspirierten Gemälden oder Videoinstallationen – mit Beiträgen von Roman Lipski, Eduardo Miranda, Ina Conradi, Mario Klingemann, dem „Zentrum für politische Schönheit“ und vielen anderen internationalen und regionalen Künstlern, zeigt die Ausstellung ein breites Spektrum an Arbeiten, die auf unterschiedlichste Weise bestehende Kunstformate neu erfinden bzw. neue Formate an der Schnittstelle von Kunst und Technologie schaffen.
Das Konzert „Biocomputer Rhythms“ von Prof. Eduardo Miranda mit einem Stammzellencomputer und ein Filmfestival mit Retrospektive zu Filmen über künstliche Intelligenz im Filmpalast runden das Programm ab. Der langen Tradition von Zukunftsvisionen im Film widmet der Filmpalast zudem eine eigene Retrospektive an Science Fiction-Filmen, die sich auf fiktionaler Ebene mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. „Die Geschichten von heute sind die Geschichte von morgen“, so Ludger Pfanz‘ programmatische Zusammenfassung des Festivals.
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