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Berlinale erhält Doppelspitze

Berlinale erhält neue Doppelspitze
Carlo Chatrian © Locarno Festival, Michela Di Savino / Mariette Rissenbeek © German Films, Kurt Krieger

Das lange Warten hat ein Ende, die Entscheidung ist gefällt: Wie schon erwartet erhält die Berlinale eine Doppelspitze. Unter Vorsitz der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat heute der Aufsichtsrat der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH (KBB) dem Vorschlag der Findungskommission zugestimmt, Carlo Chatrian als künstlerischen Direktor und Mariette Rissenbeek als Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin ab 2020 zu berufen.

 

Carlo Chatrian, geboren 1971 in Turin, ist von Haus aus Filmpublizist und leitet seit 2013 das Locarno Film Festival. Er hat dabei bewiesen, dass er erfolgreich ein Arthouse-Publikumsfestival kuratieren und verantworten kann. Er steht für eine künstlerisch anspruchsvolle Mischung im Programm und hat auch immer einen Fokus auf noch unentdeckte Talente gelegt. Gemeinsam mit der neuen Berlinale Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek (geboren 1956 in Posterholt/Niederlande), der bisherigen langjährigen Geschäftsführerin von German Films, dem Informations- und Beratungszentrum für die internationale Verbreitung deutscher Filme, wird Carlo Chatrian die Berlinale ab 2020 leiten. Mariette Rissenbeek zeichnet sich aufgrund ihrer bisherigen erfolgreichen Tätigkeiten im Filmgeschäft für diesen Posten aus. Sie hat langjährige Erfahrung im Umgang mit allen bedeutenden Filmfestivals der Welt und ist sowohl national als auch international in der Filmbranche sehr gut vernetzt.

 

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, erklärte: „Mit der neuen Doppelspitze ist nun gewährleistet, dass die Berlinale über 2019 - dem letzten Berlinale-Jahr unter der Leitung Dieter Kosslicks - hinaus als Publikumsfestival mit politischem Charakter und anspruchsvollem Filmprogramm erhalten bleibt und sich gleichzeitig weiter entwickelt. Jünger, internationaler und experimentierfreudig wird die künftige Leitung mit Carlo Chatrian, der gleichzeitig die künstlerisch-kuratorischen Kompetenzen mitbringt, die sich viele Experten und Filmkünstler gewünscht haben.

Führungstandem radelt gendergerecht in die Zukunft

Auch politisch passt diese Entscheidung in die aktuelle Debatte um mehr Gleichberechtigung in der Filmbranche, neben einem Mann auch eine Frau in die Führungsspitze der Berlinale integriert wurde. Mariette Rissenbeek steht gleichzeitig für Kontinuität und filmwirtschaftliche Kompetenz, kennt die verschiedenen Film-Festivals und alle deutschen Player und verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz und ein weit verzweigtes Netzwerk.

 

Mit dem neuen Führungstandem behält die Berlinale auch in Zukunft - unter sich verändernden Bedingungen des Filmschaffens - ihren Platz in der Champions League der Filmfestivals, den sie sich unter Dieter Kosslick erarbeitet hat. Seiner hervorragenden Arbeit in 17 prägenden Jahren ist es zu verdanken, dass die Berlinale heute ein größeres Publikum denn je erreicht und sich mit ihrem ausgeprägten politischen Profil auch im 21. Jahrhundert als international hoch angesehenes A-Festival behauptet. Bei den vielen Gesprächen, die wir weltweit in der Nachfolgefrage geführt haben, hat sich der erstklassige Ruf der Berlinale einmal mehr eindrucksvoll bestätigt.“

 

Die neue Leitung wird ihre Tätigkeit mit mehrmonatigem Vorlauf aufnehmen, so dass sie die Abläufe im Rahmen der Berlinale 2019 bereits kennenlernen.